Weibliche Pädophilie- Kindesmissbrauch durch Frauen

Weibliche Pädophilie

Weibliche Pädophilie- in unserer Gesellschaft ein großes Tabuthema, und das, obwohl Studien zufolge 30% des Kindesmissbrauchs durch Frauen geschieht.

Der bisherige Blickpunkt: Männer als Missbrauchstäter

Männliche Pädophilie steht seit etwa 10 Jahren im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.

Das liegt sicherlich vor allem daran, dass fast ausschließlich männliche Pädophilie in den Fokus der Strafverfolgungsbehörden gerät, egal ob es sich um den systematischen Missbrauch von Kindern durch Priester in der Katholischen Kirche handelt oder um die Strafverfolgung von Nutzern von Missbrauchsabbildungen. (Wobei ich ausdrücklich betonen möchte, dass es sinnvoll und richtig ist, dass sich der Staat hier nach Jahrzehnten des Wegschauens endlich um dieses Thema kümmert.)

Weibliche Pädophilie und das daraus folgende Missbrauchsverhalten ist typischerweise nach strafrechtlichen Kategorien nicht oder nur sehr schwer fassbar. Der psychische Schaden, den Frauen als Täterinnen bei den Betroffenen anrichten, wiegt aber keinesfalls geringer.

Weibliche Pädophilie und Frauen als Missbrauchstäterinnen

Um das Thema weibliche Pädophilie besser zu verstehen, seien hier einige Besonderheiten aufgelistet, wie sie mir in meiner Praxis immer wieder bei Opfern weiblichen sexuellen Missbrauchs begegnet sind:

  • Sexualität hat zwei große Dimensionen: Beziehung und Ausleben der Libido. Die meisten Missbrauchsfälle geschehen (auch durch Männer) nicht als der plötzliche Übergriff aus dem Nichts. Vielmehr steht eine Phase der Anbahnung (möglicherweise auch der Verliebtheit in ein Kind) am Anfang, aus der sich der Wunsch nach enger Verbundenheit mit dem Kind entwickelt und schließlich auch der Wunsch nach körperlicher Nähe und ausgelebter Sexualität. Diese erste Phase des Missbrauchs, die sexualisierte Beziehung zwischen einem Erwachsenen und einem Kind, steht bei pädophilen Täterinnen meist im Vordergrund- oft kommt es nicht oder nur sehr begrenzt zu körperlich fassbaren Missbrauchstaten.
  • Weibliche sexuelle Präferenz scheint insgesamt deutlich weniger visuell geprägt zu sein. Deswegen ist Pornokonsum im Internet insgesamt ein männliches und nicht weibliches Phänomen. Aus diesem Grunde werden Frauen mit pädophiler Sexualpräferenz auch nur sehr selten durch die Nutzung von Missbrauchsabbildungen im Internet straffällig.
  • Die meisten weiblichen pädophilen Übergriffe scheinen von Müttern auf ihre Kinder, speziell auf ihre Söhne, zu erfolgen. Das ist anders als bei der männlichen Pädophilie, wo es zwar auch zu Übergriffen von Vätern auf ihre Kinder kommt. Im Bereich der männlichen Pädophilie geschehen die meisten Missbrauchsfälle aber eher gegenüber fremden Kindern, entweder völlig anonym im Internet oder im Bekanntenbereich, insbesondere, wenn die Täter eine erzieherische Aufgabe übernommen haben (z.B. Kirche, Sporttraining etc.).
  • Körperlicher sexueller Missbrauch durch Frauen ist, wenn er denn geschieht, forensisch kaum nachweisbar. Eine Frau, die den Penis eines Jungen berührt (oder gar in die eigene Vagina einführt), kann kein Hymen (Jungfernhäutchen) zerreißen und auch keine Spermaspuren hinterlassen. Außerdem scheint körperlicher Missbrauch durch Frauen meist nicht mit einer Penetration verbunden zu sein, sondern „nur“ mit Berührungen und sexueller Stimulation. Studien zufolge ist der psychische Schaden durch Missbrauch aber gleichermaßen gegeben- die Konfrontation des Kindes mit ausgelebter erwachsener Sexualität verursacht den psychischen Schaden, der Akt der Penetration ist dafür keine notwendige Voraussetzung.
  • Frauen haben oft die bessere Möglichkeit, den körperlichen Missbrauch zu verstecken. Pädophiler Missbrauch durch Frauen geschieht z.B. oft im Rahmen der Körperpflege der Kinder: Reinigungsrituale, die z.B. mit einem besonderen Abrubbeln des Intimbereichs oder mit regelmäßigem Zurückschieben der Vorhaut verbunden sind. Solche Praktiken werden dann von betroffenen Kindern als „normal“ erlebt- und oft weiß nicht einmal der Vater des Kindes, was die Mutter da eigentlich mit dem Kind im Badezimmer macht.
  • Pädophile Übergriffe von Frauen an ihren Kindern werden bis heute -sogar in wissenschaftlichen Texten- als „Ersatzhandlungen ohne eigentlich pädophile Motive“ verharmlost, die nur darin den Ursprung hätten, dass sie im Rahmen ihrer Partnerschaft durch ihre Männer zu wenig sexuelle Zuwendung abbekämen. Das ist aus meiner Sicht absolut nicht zu halten: denn auf diese Ausrede könnten sich auch die meisten männlichen pädophilen Straftäter berufen. Und den geschädigten Kindern ist es völlig egal, ob sie jetzt primäres Ziel sexueller pädophiler Präferenz waren oder nur als „Ersatz“ sexuell missbraucht wurden.

Anzeichen für sexuellen Missbrauch durch Frauen

Woran lässt sich weibliche Pädophilie und sexueller Missbrauch bei Kindern durch Frauen erkennen?

Genauso wichtig wie in der Beurteilung aller Missbrauchstaten ist das genaue Hinsehen. Ein paar Beispiele seien an dieser Stelle genannt. Wenn Außenstehende so etwas erfahren, sollte das ein absolutes Alarmsignal sein:

  • Frauen besprechen mit einem Kind Details des eigenen Sexualverhaltens. Zum Beispiel: „Gestern habe ich deinen Vater wieder betrogen- und ich muss sagen, der Sex mit dem Kollegen fühlt sich einfach unglaublich geil an.“
  • Beschämung des Kindes: Beim Schwimmunterricht wurde versehentlich die Unterhose des 7-jährigen Kindes vertauscht. Das Kind schämt sich, mit einer fremden Unterhose nach Hause zu kommen. Die Mutter zwingt das Kind zur Strafe, über Jahre jeweils am Tag des Schwimmunterrichts die fremde Unterhose zu tragen.
  • Die Mutter übernimmt auch im Alter der Pubertät noch weite Teile der Körperpflege des Sohnes („weil Du das selbst nicht ordentlich machst…“), insbesondere auch das Abrubbeln nach dem Baden.
  • Die Mutter spricht vom Kind als dem „kleinen Partner“ und bespricht mit dem Kind alle Details ihres beruflichen und privaten Lebensalters („Du verstehst mich einfach besser, als dein Vater das tun würde.“)

Weibliche Pädophilie Fazit

Sexueller Missbrauch kommt sowohl durch männliche wie auch durch weibliche TäterInnen vor. Die psychischen Schäden können in jedem Fall erheblich sein; in diesem Fall benötigen die Opfer psychotherapeutische Hilfe.

Pädophil veranlagte Frauen sollten genauso wie pädophil veranlagte Männer einen verantwortungsvollen Umgang mit ihrer sexuellen Präferenz ausüben und sich ggf. dabei psychotherapeutische Unterstützung holen.

Wenn Sie Fragen dazu haben, freue ich mich über Ihre Mail an:

michael@petery.eu

Dr. Michael Petery

Weitere Infos in meinem Blog-Artikel bei sexualtherapie.online
Sexueller Missbrauch durch die Mutter
Pädophile Zwangsgedanken POCD

Zusammenfassung
Weibliche Pädophilie- Frauen als Missbrauchstäterinnen
Titel
Weibliche Pädophilie- Frauen als Missbrauchstäterinnen
Inhalt
Weibliche Pädophilie- das auch Freuen pädophil sein können und als Missbrauchs-Täterinnen pädophile Übergriffe begehen, ist weithin unbekannt und ein großes Tabu...
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AKST- Akademie für Psychotherapie und Sexualtherapie
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